Wo das Herz der Erde schlägt
- Plaisir d’Amour
- Erschienen: Juni 2020
- 0
Natur und Erotik
Das „Herz der Erde“, das klingt sehr nach „Mutter Natur“ und „Back to nature“. Damit ist man auch schon gut eingestimmt auf das, was einen als Schauplatz erwartet, der Yellowstone-Nationalpark nämlich. Dort lebt und arbeitet Ethan Blackbird als Ranger, mit, so wird es hier genannt, „indianischen“ Wurzeln. Wer bei dem Wort zuckt, generell oder nach all den Rassismus-Debatten der letzten Monate sensibilisiert ist für das Thema, für den ist das Buch nicht das richtige. Denn es steckt voller Stereotypen vom edlen Wilden und oder von der intuitiven Naturverbundenheit der amerikanischen Ureinwohner.
Stadtfrau trifft Naturburschen
Ganz generell geht es um den Gegensatz von Stadt und Land, von Stadtfrau und Naturbursche. Das bringt natürlich einiges an Situationskomik und auch Situations-Erotik, wenn zwei in jeder Hinsicht „heiße“ Menschen aus diesen gegensätzlichen Lebenswelten aufeinandertreffen und für einander entflammen, ohne es wirklich zu wollen.
Jedenfalls: Hauptperson zwei ist Emma, Film-Journalistin und typische Stadt-Frau mit pinkfarbenen Rollköfferchen. Sie dreht eine Dokumentation über den Yellowstone und trifft auf eben diesen Ethan. Der hat allerdings mehr Sorgen um „seine“ Wölfe und mit einem unfähigen Praktikanten, der bei einem Unfall mit den Adlern fast zu Vogelfutter verarbeitet wurde. Und keine große Kapazität, sich um eine Reporter-Tussi zu kümmern.
Ein Sturm spielt Schicksal
Gleichwohl ist die Anziehung unwiderstehlich und als beide wegen eines Unwetters zu zweit in der Wildnis eingeschlossen sind, nimmt das Schicksal und die erotische Entwicklung seinen Lauf.
Der Tonfall ist wie der Titel schön pathetisch und gefühlig, ob nun Landschaften beschrieben werden, Menschen, Tiere oder eben der Sex der beiden. Allerdings dauert es ziemlich lange, bis die beiden wirklich in der Kiste landen. Da sie aber eine rege Fantasie haben und auch gerne Hand an sich selber legen, darf man auch vorher schon die Erotik genießen.
Fazit:
Dickes und dichtes Buch, mit einer ausgewogenen Mischung aus allem. Neben der Erotik gibt es auch viel Textanteil für die Landschaftsbeschreibungen und die Naturerlebnisse, für das Innenleben der Figuren und ihre Vergangenheit.
Deine Meinung zu »Wo das Herz der Erde schlägt«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!