Henry – Das Märchen geht weiter…
Im zweiten Teil der „Prince of Passion“-Reihe von Emma Chase. Diesmal liegt das Hauptaugenmerk auf Henry, dem jüngeren Bruder Nicolas‘, der die zentrale Figur im ersten Band war. Deshalb ist es von Vorteil, diesen auch gelesen zu haben, um schnell vertraut zu sein mit den Personen, ihren Charakterzügen und ihren Beziehungen untereinander. Aber es ist kein Muss.
Henry ist nun also Thronfolger wider Willen, nachdem sein älterer Bruder zurückgetreten ist. Da dies erst ein Jahr zurück liegt, kennt er sich mit Gesetzen und Gepflogenheiten nicht so gut aus, wie es von ihm, besonders von seiner Großmutter, der Königin, erwartet wird.
Parallel lernt der Leser Sarah kennen, eine Adelige des States Wessco und Bibliothekarin. Obwohl sie eher wie eine graue Maus beschrieben wird, fällt sie ihm sofort auf, wo dann schon das Märchenhafte einsetzt, denn normalerweise würde Henry sie bestimmt nicht bemerken.
Prinz Bachelor
Henry lässt sich überreden, bei einer Fernsehsendung mitzumachen, die arg an den „Bachelor“ erinnert. Mehrere weibliche Personen sollen um seine Gunst buhlen bei diversen Spielchen und Stelldicheins, so dass er sich am Ende für seine Favoritin entscheidet. Auch Sarahs Schwester meldet sich an, sieht das Ganze aber eher als Sprungbrett für ihre geplante Filmkarriere.
Sarah, ein Bücherwurm durch und durch, schwelgt romantisch in klassischen Romanen, auf die zahlreich mit Zitaten eingegangen wird. Anders verläuft da das Speed-Dating, zu dem Henry eingeladen wird: hier gibt es frech-frivole sexuelle Anspielungen und witzige Bemerkungen lösen spontanes Lachen aus. Sarah kann das alles aus der zweiten Reihe beobachten, denn sie begleitet ihre Schwester, um auf sie aufzupassen.
Schnell wird klar, dass Henry Sarah erobern möchte, allerdings muss der Leser lange auf den ersten Sex warten, wird immer ein bisschen angefixt und dann verpufft die Erotikwolke wieder. Das ist auf die Dauer etwas nervig, aber dafür sind dann die Sexszenen richtig heiß, die im letzten Drittel ausführlich beschrieben werden.
Sympathisches Personal
Die Charaktere werden äußerst sympathisch dargestellt, genauer gesagt: sie haben keine Ecken und Kanten. Zudem konzentriert sich der Roman sehr auf die beiden Hauptfiguren, so dass die anderen reine Randerscheinungen sind. Nur wenige haben ausführlichere Szenen, was schade ist, denn bei einigen deuten sich interessante Verhaltensweisen und Wesenszüge an.
Abwechslungsreich dagegen sind die verschiedenen Perspektiven, die einmal die Sicht Henrys, dann wieder Sarahs Sicht näherbringen. Und natürlich gibt es noch ein paar Missverständnisse, bevor die beiden richtig glücklich werden dürfen.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Am Ende finden sich ein paar Seiten der Leseprobe des dritten Teils der Prince-of-Passion-Reihe, die diesmal von Logan handelt, dem königlichen Bodyguard, der Nicholas im ersten Band nach New York begleitet hat und dort Ellie kennengelernt hat. Es wird spannend zu erfahren, wie es dort weitergegangen ist.
Fazit
„Prince of Passion. Henry“ ist ein modernes Märchen für Erwachsene, die sich noch immer ihre Romantik bewahrt haben. Eine lockere und leichte Lektüre, die bestens für heiße Sommerabende geeignet ist.
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