Hoher Erotikfaktor mit guter Portion Doppeldeutigkeit
Nick Hammer ist recht erfolgreich als Cartoonzeichner. Er ist der Erfinder der TV- Cartoonserie „Mister Orgasmus“. Hier kann Nick seinen lebhaften Phantasien freien Lauf lassen. Sein Hauptdarsteller hilft den Frauen in allen misslichen Lagen und beschert den Frauen einen unvergesslichen Orgasmus. Auch privat läuft es für den gutaussehenden Nick nicht schlecht. Mit seinem durchtrainierten, teils tätowierten Körper ist er ein richtiger Womanizer. Eine Frau reizt ihn besonders. Aber genau sie ist verbotenes Terrain für ihn. Denn Harper Holiday ist die kleine Schwester seines besten Freundes Spencer und mit ihm würde es gehörig Ärger geben, wäre da mehr als nur ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den beiden. Bei einem zufälligen gemeinsamem Kaffee trinken von Nick und Harper taucht auch Simon auf. Er ist alleinerziehender Vater und hat Harper, die als Zauberin arbeitet, für den Kindergeburtstag seiner Tochter gebucht. Dabei offenbart sich Nick das besondere Problem, welches Harper hat. Wenn sie einen Mann toll findet, ist sie in seiner Gegenwart nicht mehr in der Lage sich adäquat mit diesem zu unterhalten. Plötzlich ist sie schüchtern und stammelt nur noch sinnlose und unzusammenhängende Satzstücke. Da hat Harper eine Idee. Sie bittet Nick ihr zu helfen. Er soll ihr verschiedene Lektionen erteilen und ihr Flirtunterricht geben. Nick erklärt sich bereit, Harper zu helfen und ahnt nicht auf welch heißes Abenteuer er sich damit einlässt.
Vorhersehbare Story mit heißem SMS-Wortwechsel
Mister O. ist der zweite Teil einer Reihe, die Lauren Blakely geschrieben hat. Allerdings setzt es nicht zwingend die Kenntnis vom Vorgänger „Big Rock“ voraus und kann auch eigenständig gelesen werden. Der Roman wird ausschließlich aus der männlichen Sichtweise des Hauptprotagonisten erzählt. Ein Wechsel der Erzählperspektive zu der Sichtweise von Harper hätte der Geschichte noch ein wenig mehr Würze verliehen. So erfahren wir nur wie Nick die ganze Sache erlebt, allerdings hätte es auch seinen Reiz gehabt die Sichtweise von Harper kennenzulernen. Zunächst beginnt das Buch mit heißen Phantasien des Cartoonzeichners, dessen Ideen durch die scharfe Harper geradezu beflügelt werden. Dann wandelt sich das Ganze durch den nun durchgeführten Flirtunterricht. Zwischen den beiden findet ein scharfer SMS-Wortwechsel statt. Mit dieser geschriebenen Unterhaltung heizen sich beide und auch dem Leser mächtig ein. Besonders unterhaltsam daran ist die pikante und teilweise doppeldeutige Wortwahl. Im Großen und Ganzen ist Flirten und Sex das Hauptthema des Romans, die erotiklose Handlung ist nebensächlich und kaum vorhanden. Stellenweise gelingt es der Autorin auch das Thema gut umzusetzen, am besten eben, wenn die beiden Hauptprotagonisten per SMS Kontakt haben. An manchen Stellen gleitet das Thema etwas in sich ziehende Längen ab, wie zum Beispiel wenn Nick seinen Phantasien nachhängt oder seine Ausführungen zum weiblichen Orgasmus zu detailliert werden.
Ansprechender, belebter Schreibstil
Die Art und Weise, mit der die Autorin an das Thema Sex herangeht ist sehr treffend. Die Wortwahl ist keineswegs ordinär. Der Stil lässt sich flüssig lesen, die Beschreibungen sind witzig, frech und anregend. Der Hauptprotagonist und Erzähler Nick wirkt anfangs etwas sehr von sich überzeugt, was ihn nicht unbedingt sympathisch macht. Als sich seine Gefühle ändern, macht ihn das menschlich und ansprechender. Harper schließt man gleich ins Herz. Der liebenswürdige hübsche Single ist etwas chaotisch und sich seiner Anziehung auf Männer gar nicht bewusst.
Fazit
Einfach ein netter Roman für zwischendurch, aber ohne große Handlung. Im Bereich Erotik von wenigen Überlängen abgesehen durchaus lesenswert, wenn der Verlauf und das Ende auch erwartbar sind.
Deine Meinung zu »Mr. O - Ich darf dich nicht verführen«
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