Marthas Liebschaften
- beHEARTBEAT
- Erschienen: August 2021
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Die Stadt der Liebe macht ihrem Namen alle Ehre
Martha ist Klavierlehrerin und lebt allein in ihrer Pariser Wohnung. Als sie ihren Mann Luc mit einer anderen im Bett erwischt hatte, war eine Scheidung unumgänglich. Allerdings ist er nicht so ganz aus ihrem Leben verschwunden, weil sie sich noch immer um seine Finanzen und Termine kümmert, die er als freigeistiger Komponist ansonsten versäumen würde. Seine weiteren Annäherungsversuche erstickt sie im Keim, auch wenn ihre Erinnerungen ausschweifen.
Im Gegensatz zu ihren beiden kürzeren Erzählungen „Farben der Lust“ und „Sinnliche Wette“ wartet Aimée Rossignol, bis es zur ersten Sexszene kommt. Sie genießt es eher, die sexuelle Spannung langsam aufzubauen und unterbricht damit Marthas schwelgende Erinnerungen.
Intensive Atmosphäre
Es gibt auch amüsante Szenen, wenn Luc beispielsweise nicht weiß, wo er Küchentücher kaufen soll, die den Leser zum Schmunzeln verleiten. Es dreht sich nicht alles um Sex, obwohl er natürlich ein wichtiger Bestandteil ist, sondern auch um die Lebensumstände der Figuren. Das ist komplexer und umfassender als es Kurzgeschichten bieten können, aber die Autorin weiß auch hier gut zu erzählen.
Zwar mutet die Geschichte etwas überraschend an, weil Martha jahrelang mit Luc verheiratet und ihm treu war, und jetzt auf einmal ihre Neigungen so richtig auslebt. Da kommt alles auf einmal und wirkt ein wenig zu gewollt. Dass sie auch noch immer so sehr in Lucs Leben eingespannt ist, macht es ihr nicht einfacher.
Dennoch schreitet die Entwicklung der Geschichte und ihrer Charaktere voran, vor allem erfährt man mehr über Martha und Nicolas, der es schafft ihr Herz zu erobern, und bekommt ein Gefühl dafür, wie sich die Atmosphäre zwischen den beiden verändert und intensiver wird.
Das Vorspiel vor dem Höhepunkt
Einige kurze Sexszenen wirken wie ein Vorspiel zu dem ersten großen Akt zwischen Martha und Nicolas. Hier wird alles ausgekostet über mehrere Seiten und Stellungen.
Die Beschreibungen sind sehr schwelgend und ausführlich, aber keineswegs peinlich oder aufdringlich. Sie bieten eine wohlige Umgebung und eine erfrischend-gemütliche Stimmung. Das beherrscht Aimée Rossignol hervorragend.
Fazit
Paris, die Stadt der Liebe, bietet viele Facetten der Erotik, Lust, Menschen und natürlich der Liebe. In diesem Roman finden sich einige davon und bieten dem Leser genießerischen Wohlfühlsex.
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