Es ist was es ist
Erich Fried dürften viele kennen, zumindest sein Gedicht, „Was es ist“. In dem geht es um die Liebe („Es ist, was es ist, sagt die Liebe“); und es wird bei Hochzeiten, in Schulbüchern und auf Kalendern rauf- und runterzitiert. Völlig zu Recht, denn es ist eingängig, schön, gefühlvoll und besonders.
Alte Gedichte neu aufgelegt
Erich Fried, der vor 30 Jahren gestorben ist, war eigentlich weniger Romantikautor, sondern politisch engagierter Dichter, der – jüdischer Herkunft und unangepasst an die herrschende Meinung – bei den jeweiligen nationalsozialistischen Machthabern und konservativen Regierungen, unter denen er gelebt hat, nicht immer wohlgelitten war. Berühmt geworden ist er aber in der Tat mit Liebesgedichten.
Einfach wirken lassen
Einige davon sind in diesem kleinen Buch unter dem Titel „Lust“ zusammengefasst und neu aufgelegt worden, ohne viel Schnörkel und Aufwand, ohne Vorwort und Nachwort, einfach zum Durchblättern und Querlesen und auf sich wirken lassen.
Zum Beispiel dieses mit dem Titel „Zwischenspiel“:
„Und wenn mein Zeigefinger
schon nass ist von dir
mir noch Zeit nehmen
und mit seiner Kuppe
auf deinen Bauch
ein Herz malen
so dass dein Nabel mitten im Herzen die Stelle ist
wo angeblich Amors Pfeil
das Herz durchbohrt hat
und dann erst
wenn du erraten hast
dass eins ein Herz war
was ich auf dich gezeichnet habe
…..“
Das als Beispiel, wie Erich Frieds Worte es schaffen, Sex und Liebe so verbinden, das klar wird, das beide zusammengehören um wirklich wundervoll innig und erregend zu gleich zu sein.
Fazit:
Wem die Lust-Gedichte gefallen: Es gibt noch zwei weitere Bände in der gleichen Aufmachung vom gleichen Autor, „Sehnsucht“ und „Liebe“. Alle sind ein schönes Geschenk, auch für sich selber; oder als Anregung um dem oder der Liebsten Dinge zu schreiben, die Dirty Talk und Liebeserklärungen aufs erotischste und sinnlichste miteinander verbinden.
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