Kinkerlitzchen

Kinkerlitzchen
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André C. Schmechta
8101

Erotik-Couch Rezension vonJun 2024

Story

Mit „Kinkerlitzchen“ werben Marie Sann und Yann Krehl für selbstbestimmte Sexualität ohne Tabus, für mehr Offenheit im Umgang mit der eigenen sexuellen Identität und Lust. Mit viel Augenzwinkern und Humor schicken sie die offenherzige und sympathische Hauptfigur Lizzy auf eine lustvolle Entdeckungsreise.

Erotik-Faktor

Wir erleben Lizzy beim Sex zu Dritt oder allein, in ebenso dominanten wie devoten Rollen. Dramaturgie und Dialoge sind ohne besondere Ecken und Kanten, alles wirkt schon recht zuckersüß. So versprühen selbst die expliziten Szenen wenig knisternde Erotik.

Zuckersüße Sex-Education - unterhaltsam und mit viel Humor erzählt.

Lizzy zieht in die Großstadt und möchte sich nach der Trennung von ihrem letzten Freund erstmal ganz auf ihr Studium konzentrieren. Das fällt mit ihrer älteren Mitbewohnerin Elva nicht immer leicht und einen Job braucht sie eigentlich auch noch. Und ehe sie sich versieht, wird ihr erster Besuch in einem Sexshop den Beginn einer ganz besonderen Entdeckungsreise markieren.

Ich mache mir die Sexwelt wie sie mir gefällt

Das könnte dann schon bald glatt das Lebensmotto von Lizzy sein. Anfangs noch verschüchtert und von ihrer Beziehung belastet, entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten und Lust suchenden jungen Frau. Sie öffnet sich verschiedenen Praktiken, ist neugierig und aufgeschlossen. Lizzy redet frei und ohne Scham über ihr sexuelles Empfinden - was allerdings nicht immer auf ungeteilte Freude in ihrem Umfeld stößt.

Marie Sann und Yann Krehl erzählen diese Entwicklungen in kleinen, lockeren und unterhaltsamen Episoden. Diese wirken zugegeben immer auch konstruiert, da hier bewusst verschiedene Lebenssituationen und Begegnungen skizziert werden, um möglichst vielfältige Konstellationen, Geschlechter und individuelle Vorlieben zu berücksichtigen. Das Wort „Kink“ in „Kinkerlitzchen“ steht dabei für Lustempfinden abseits „normaler“ sexueller Vorlieben und Fantasien - doch immer einvernehmlich, sicher und mit gegenseitigem Respekt. Und so erleben wir Lizzy beim Sex zu Dritt oder allein, in ebenso dominanten wie devoten Rollen. Das Studium und der Job geraten dabei verständlicherweise schnell in den Hintergrund.

Was „Kinkerlitzchen“ auszeichnet, sind die allesamt liebenswerten Charaktere, die angenehme und unverkrampfte Stimmung. Der humorvolle Ton spiegelt sich auch im digitalen, weichen und verspielten Look des Comics wider. Warme, helle Farben mit viel rosa und pink schaffen eine freundliche Atmosphäre.

Dramaturgie und Dialoge sind ohne besondere Ecken und Kanten, alles wirkt schon recht zuckersüß. So versprühen selbst die expliziten Szenen wenig knisternde Erotik. Doch geht es Maire Sann auch vorrangig um den Aspekt der „Sexual Positivity“. Dass sie auch mit „Kinkerlitzchen“ erzieherische Ambitionen verfolgt, kommt nicht von ungefähr. Mit „Kinky Karrot“ hat sie ein größeres Projekt ins Leben gerufen, dass über positive Sexualität aufklären möchte. Auf der zugehörigen Website kinkykarrot.com hat sie bereits viel kreatives und informatives Material zusammengestellt.

Fazit

Mit „Kinkerlitzchen“ werben Marie Sann und Yann Krehl für selbstbestimmte Sexualität ohne Tabus, für mehr Offenheit im Umgang mit der eigenen sexuellen Identität und Lust. Mit viel Augenzwinkern und Humor schicken sie die offenherzige und sympathische Hauptfigur Lizzy auf eine lustvolle Entdeckungsreise. Und am Ende wird es für Lizzy dann doch wieder etwas romantisch. Dabei wollte sie sich doch gar nicht wieder verlieben. Nun ja, diesmal aber wird es ja anders…

Kinkerlitzchen

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