Nackte Riesin im Königreich Liliput.
Eigentlich wollte Gullivera nur ein wenig im Meer baden. Doch als sie ihren Badeanzug verliert, sucht sie Schutz auf einem Schiff. Das aber scheint menschenleer. An Board entdeckt sie das Buch „Gullivers Reisen“ von Jonathan Swift. Über die Lektüre merkt sie nicht, dass ein Sturm aufzieht. Das Schiff kentert und Gullivera wird bewusstlos an einen Strand gespült. Als sie aufwacht, ist sie von kleinen Menschen gefesselt und belagert. Willkommen in Liliput.
Mit gespreizten Beinen über einem ganzen Volk
Was Jonathan Swift wohl zu dieser frivolen Adaption seines Klassikers gesagt hätte? Wir werden es nicht erfahren. Aber Milo Manara erzählt eine freie, überaus freche und teils albern überdrehte Geschichte. Doch genau das macht den Charme dieses Erotik-Comics aus. Gullivera, noch eben drangsaliert, arrangiert sich mit den Obigen des Königreiches, ist schon bald die Attraktion am Nationalfeiertag. Den Soldaten und Bewohnern des Landes fällt es schwer, nicht nach oben zu schauen, als sie mit gespreizten Beinen über dem Festzug steht, der unter ihr durch die Straßen zieht. Und es warten weitere skurrile Abenteuer auf Gullivera. Sprechende Pferde, eine fliegende Insel, Kämpfe mit Ratten. Die Blondine mit den langen lockigen Haaren muss Feuer löschen - und vermiest es sich dabei mit der Königin - und Piraten verjagen.
Die nostalgisch anmutenden Bilder von Manara setzen die attraktive Gullivera zwar immer wieder freizügig in Szene, es gibt ein paar anzügliche Posen, aber ansonsten fällt der Erotik-Faktor doch eher seicht aus. Ein schönes Add-On ist der ansprechende Kunstdruck auf kräftigem Papier, der dem Comic beiliegt. Hier stehen bzw. sitzen sich Gullivera in Miniatur und Übergröße gegenüber.
Fazit
Eine nackte Riesin im Königreich Liliput sorgt für ordentlich Trubel und bietet uns eine unterhaltsame Adaption des Klassikers von Jonathan Swift.
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