Gelungene Fortsetzung der Geschichte der de-Vincent-Brüder
Nikki Bessons Eltern arbeiteten schon lange vor ihrer Geburt für den skandalumwitterten de Vincent Clan. Sie kennt die drei Brüder von klein auf und ist quasi mit ihnen aufgewachsen. Im Teenageralter entwickelte sie eine Schwärmerei für Gabe, den mittleren der Brüder. Die beiden verstanden sich gut, wobei Gabe Nikki wohl eher wie eine kleine Schwester sah, zumal zwischen den beiden ein Altersunterschied von zehn Jahren liegt. Doch aus der Schwärmerei wurde seitens Nikki zügellose Verliebtheit. Als sie achtzehn war nutzte sie einen schwachen Moment von Gabe aus, um eine Liebesnacht mit ihm zu verbringen. Er war recht betrunken in jener Nacht und seit damals haben sie sich nicht mehr wieder gesehen, weil Nikki dann aufs College gegangen ist. Nun hat sie gerade ihren Abschluss gemacht. Deshalb kann sie ihren Eltern bei der Arbeit in der Villa unter die Arme greifen. Ihre Mutter muss sich wegen einer Krebserkrankung einer Chemotherapie unterziehen. Anderes Personal findet sich nicht, da ja das Gerücht umgeht auf dem Haus und der Familie de Vincent lastet ein Fluch.
Zunächst begegnet ihr Gabe sehr ablehnend und böse wegen des damaligen Vorfalls. Auch der Älteste, Devlin sieht Nikkis Anwesenheit im Haus eher kritisch. Doch schon bald fängt es zwischen Gabriel und Nic zu Knistern an, auch wenn sie es zunächst nicht wahrhaben wollen. Auch Devlins Verlobte, die versnobte Sabrina, beobachtet die Entwicklung kritisch, zumal sie ja von Anfang an eher ein Auge auf den attraktiven Gabe geworfen hat. Während die Gefühle so eine wahre Achterbahnfahrt durchmachen, überschlagen sich die Ereignisse.
Minimal schwächer als Teil eins
Im zweiten Teil erzählt uns die Autorin die Geschichte des mittleren de Vincent Bruders Gabriel. Auch er ist ein echter Augenschmaus mit seinem tollen Körperbau und seinem gutaussehenden Gesicht. Trotzdem treibt er es nicht ganz so wild mit seinen Frauengeschichten wie Lucian, sein jüngerer Bruder, der Hauptperson war in Teil eins. Man könnte dieses Buch übrigens auch ohne Vorkenntnis des Vorgängers lesen- dies ist aber nicht empfehlenswert, weil man dort doch schon viele Kenntnisse über die Familie und ihre Geheimnisse erhält, die jetzt ihre Fortsetzung finden.
Nikki Besson lernt man hier neu kennen. Es braucht etwas mit ihrem Charakter warm zu werden. So muss man sich zunächst erst einmal klar darüber werden, was man von der Sache in jener verhängnisvollen Nacht vor vier Jahren halten soll. Doch im Verlauf erkennt man, dass sie ein ehrliches Mädchen ist, das sein Herz am rechten Fleck hat.
Gabe macht von allen drei Brüdern den normalsten Eindruck. Zunächst lernt man seinen Charakter eher zwiegespalten kennen. Er kann sich selbst, aber auch Nikki die Vorfälle jener Nacht nicht verzeihen.
Den Part der Bösen übernimmt hier die Verlobte von Devlin. Ihre arrogante Verhaltensweise Nikki gegenüber macht sie unsympathisch. Sabrina ist es gewohnt, alles was sie will zu bekommen und so geht sie auch fest davon aus irgendwann bei Gabe ans Ziel zu kommen. Das Gefühl der Niederlage kennt sie nicht und diese Erfahrung macht sie zu einer gefährlichen Gegnerin.
Obwohl die Spannung gegeben ist und es doch auch manche neue Entwicklung gibt, kommen ein paar wenige Stellen vor, wo man das Gefühl hat, dass sich das Geschehen etwas auf der Stelle dreht und sich die Handlung etwas zieht.
Interessante Mischung aus Erotik und Thriller
Generell aber gelingt es Jennifer L. Amentrout auch hier mit ihrem besonderen Geschick, dem Leser eine interessante Mischung zu bieten. Die Sexszenen sind fesselnd beschrieben ohne ordinär zu wirken, ein „heißer Funke“ springt über. Die Liebesgeschichte zwischen Gabe und Nikki ist ein ganz eigener Handlungsstrang. Trotzdem ist er eng mit der restlichen Handlung des Buches verwoben. Gerade gegen Ende des Buches baut sich eine dermaßen große Spannung auf, dass man meinen könnte, einen sehr gelungenen Thriller zu lesen und nicht einen Roman des New adult Genres.
Der lockere Schreibstil lässt es zu, dass man das Werk flüssig verfolgen kann. Frisch wirkt auch die wechselnde Perspektive des Erzählers mit sich. So wird manchmal die Sicht Gabes und dann wieder die Sicht von Nikki verwendet.
Die Covergestaltung ist dem Leser bereits vom ersten Band her vertraut. Ein relativ unauffälliges Cover, das aber durch die Verwendung der Goldglitzerschrift einen edlen Anstrich bekommt. Nun steht noch die Geschichte des ältesten Bruder Devlin aus und man kann nur hoffen, dass es der Autorin auch hier wieder gelingt den Leser derart zu fesseln und zu unterhalten wie es ihr mit den beiden ersten Teilen gelungen ist.
Fazit
Auch wenn er aufgrund gelegentlicher Überlängen leicht hinter dem Vorgänger abfällt, ist Teil zwei eine ganz klare Leseempfehlung. Das besondere Geschick verschiedene Genres zu verschmelzen bringt ein tolles Lesevergnügen. Die Thrillerseite bringt eine gute Portion Spannung mit und die Sexszenen sind heiß, aber absolut stilvoll dargestellt.
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