Unfreiwillig zur Drachenjägerin
Mit einer Zwangsstörung lebt es sich wahrlich nicht leicht. Veronica kann davon ein Lied singen: Sie hat Angst vor Bakterien und Mikroben aller Art, auch Unordnung ist ihr ein Graus. Sie führt ein geordnetes Leben, um ihre Ängste im Griff zu halten. Doch das Chaos zieht ein, als sich nach Jahren der Abwesenheit ihre Halbschwester Helen meldet und sie um Hilfe bittet.
Mit der Halbschwester kommt das Mysthische
Was Helen ihr offenbart ist unglaublich: Unter den Menschen leben Wesen, die man nur aus der Mythologie kennt, wie Drachen und Dämonen. Auch Helen ist ein Drache – und zu allem Überfluss im Sterben. Eine tödliche Bauchwunde saugt ihr so langsam das Leben aus. Daher beschließt Helen kurzerhand, Veronica zu beißen und überträgt so ihre Kräfte. Doch bevor sie stirbt bittet Helen ihre Schwester noch darum, eine bestimmte Frau vor einem Mann zu retten. Denn die sogenannten Dragon Hunter, zu denen Veronica von nun an gehören wird, beschützen die Unschuldigen.
Am gleichen Tag zieht der attraktive Ian als Nachbar neben Veronica ein. Wie sich herausstellt, ist er ebenfalls ein Dragon Hunter, dazu noch Halbdämon – perfekt also, um sie in die Geschicke des Kampfes gegen das Böse einzuweihen. Außerdem scheint er ihr ein großartiger Liebhaber zu sein – Veronica ist bereit, dies herauszufinden.
Jagende Drachen statt Drachen, die gejagt werden
Katie Macalister ist bekannt für ihre erotischen Fantasyromane und ihren spritzigen Humor und hat sich damit eine breite Fanbase geschaffen. Mit den Dragon Hunter Diaries baut sie eine neue Serie rund um Drachenjäger auf, die – anders als ihr Name vermuten lässt – es nicht auf Drachen abgesehen haben, sondern jagende Drachen sind.
Hat man diese sprachliche Hürde überwunden, wird man hineingeworfen in eine Geschichte, die viele dem Leser unbekannte Begrifflichkeiten bereithält. Doch man befindet sich quasi auf der gleichen Wissensstufe wie die Protagonistin Veronica. Dankenswerterweise ist sie genauso neugierig wie der Leser und die Leserin und stellt all die Fragen, die uns im Kopf herumspuken. So langsam steigt man also durch, findet sich ab mit jagenden Drachen und - eher langweiligen und ziemlich unfähigen - Dämonen. Und tatsächlich will man mehr wissen über all die fantastischen Gestalten und Protagonisten.
Man schwankt zwischen Verwirrung, Faszination über Unglauben bis hin zu Fassungslosigkeit – manche der Figuren verhalten sich so lächerlich, dass man darüber lachen muss, andere so hinreißend, dass man sich gnadenlos verliebt: Veronica, die sich verwirrend schnell in ihrem Charakter verändert. Erst hochgradig neurotisch, dann mutig und süchtig nach Gefahr, mal prüde und einige Stunden später sexhungrig. Aber bloß kein Oralverkehr, das geht dann doch zu weit. Das andere Extrem wäre die merkwürdige Sasha, ein Lehrling Ians und ein mystisches Wesen – welches genau, wird nicht so recht ersichtlich. Aber: Sie bringt frischen Wind hinein mit ihrer unschuldigen Art und ihrem Herz für Tiere, mit dem sie Ian in den Wahnsinn treibt. Wer so etwas mag, wied die Autorin für ihre einnehmenden Charaktere lieben.
Fazit
Man kann nicht verhehlen, dass das Buch kaum aus der Hand zu legen war. Macalister besticht durch ihre Fantasie und Kreativität, die sie in ihre Protagonisten und Settings einfließen lässt, sowie durch ihren Humor. Für Fans auf jeden Fall ein Must-have.
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