Ich brauche dich! ... eigentlich nicht unbedingt.
„Dirty Love. Ich brauche dich!“ ist die Fortsetzung des Romans „Dirty Love. Ich will dir gehören!“, den man allerdings nicht zwingend gelesen haben muss, weil die Autorin Laurelin Paige zu Beginn die Thematik des ersten Teils kurz aufgreift und erläutert.
Sabrina, die Ich-Erzählerin, lebt in New York, kommt ursprünglich aus L.A. und hat gerade Besuch von ihrer Schwester Audrey, die sie ermuntern will, den Mann anzuzeigen, der sie verfolgt und eine Akte über sie angefertigt hat, die sie im ersten Band bei ihm, ihrem Vorgesetzten Donovan, entdeckt hat. Manipulativ hat er sich in ihr Leben eingemischt und jeden ihrer Schritte bewacht. Einerseits ist Sabrina empört und will sich von ihm trennen, andererseits sucht sie Entschuldigungen für ihn und kann keinen Schlussstrich ziehen. Ihre Gedanken kreisen permanent um Donovan, was bei gemeinsamen Begegnungen schnell in sexuelle Abhängigkeit umschlägt.
Zufälliges Wiedersehen
Als sie sich zufällig in einem Restaurant wiedersehen, lässt Sabrina sich schnell überreden, mit ihm zu gehen, wirft alle Vorsätze und Fragen bezüglich seines Verhaltens über Bord. Das wirkt insofern befremdlich, als Sabrina als toughe Geschäftsfrau dargestellt wird, die sie in ihrem gesamten Auftreten aber nicht ist.
Die erste Sex-Szene ab Seite 54 ist noch recht vielversprechend, allerdings bauen diese im weiteren Verlauf des Romans sehr stark ab. Die Wortwahl ist sehr direkt, fast schon plump, und die Szenen sorgen eher für peinliche Momente als für wohlige Lese-Atmosphäre. Auch wenn man es gerne härter mag, so schaffen es Sabrina und Donovan nicht, den Leser so in den Bann zu ziehen, dass man manche Passagen mehrmals lesen möchte. Eher möchte man schnell weiterkommen.
Viele Gedanken, wenig Sex
Sabrina hält die Frauen in ihrer Familie für „außergewöhnlich, klug und ambitioniert“. Davon ist bei ihr nichts zu bemerken, weil sie eigentlich komplett von Donovan abhängig ist, sich das aber nicht eingestehen will. Manchmal schon, aber dann reagiert sie erneut so sprunghaft, dass es unrealistisch wirkt. Ihre breit beschriebenen Gedankengänge, die sich seitenweise um dieselben Themen drehen und sich in uninteressanten Details ergehen, sind nervig und mitunter unerträglich. Das ist emotional wenig berührend. Insbesondere wenn sie gerade fantastischen Sex mit Donovan hatte und die elektrisierende Szene mit ihren kleinlichen Gedanken kaputt macht.
Fazit
Vertrauen gibt es in er Beziehung zwischen Donovan und Sabrina nicht. Sobald etwas schwierig wird, haben sie Sex und alles ist wieder in Ordnung. So weit, so gut, so Erotik-Roman. Jedoch sind die Beschreibungen sich sehr ähnlich, eigentlich nur auf den Akt an sich fokussiert und nicht um das erotische Spiel drum herum, so dass auch das bald eintönig wird wirkt. Des Öfteren stellt sich die Frage, warum die beiden sich das antun. Und dem Leser gleich mit.
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